Wenn man sich Taormina im Osten Siziliens zum ersten Mal nähert, kommen einem Begriffe wie „prekäre Lage“ in den Kopf. Die Stadt liegt auf einem Hügel einer Landzunge direkt über dem Meer und sieht aus, als würde alles im nächsten Moment abrutschen können.
Die Altstadt liegt auf etwa 200 Metern, doch das Stadtgebiet breitet sich bis zum Strand aus. Das Besondere an Taormina, oder in der Antike als Tauromenion bekannt, ist die Unversehrtheit. Trotz der Lage unweit des Ätnas ist die Stadt von verheerenden Erdbeben und Vulkanausbrüchen weitgehend verschont geblieben, weshalb bis heute sehr viel antike Architektur erhalten blieb.
Das Glanzstück darunter ist das Teatro Greco, welches eigentlich ein römisches Theater ist. Es wurde 200 v.Chr. gebaut und 400 Jahre später erweitert und ist, abgesehen von Verwitterung, bis heute genauso erhalten. Hier fanden zunächst Theateraufführungen statt und später Gladiatorenkämpfe. Vor diesem Theater stand hier ein griechisches, kleineres Theater.
Es wurde zwar von den Römern komplett abgerissen, doch man sieht den Ursprung bis heute, da das Theater in griechischer Tradition in den Berg eingegraben wurde. Echt römische Theater sind freistehend.
Manche Teile des Zuschauerraums sind überhaupt nicht „gebaut“ worden, sondern man hat einfach den Fels des Berges zu Bänken gemeisselt. Die Kapazität des Teatro Greco beträgt ungefähr 5.400 Personen.
Mit dem Odeon gibt es noch ein zweites römisches Theater, das allerdings sehr viel kleiner ist. Man vermutet, dass es der Oberschicht vorbehalten war. Es ist weniger gut erhalten, denn es lag für lange Zeit unter anderen Gebäuden und Erde verborgen. Erst 1892 wurde es beim Aushub einer Baugrube durch Zufall entdeckt.
Am unteren Ende der Stadt befinden sich die Strände Mazzarò und Spisone, sowie die kleine Insel Isola Bella. Sie ist ein Fels im Meer, der durch einen Sandstrand mit Sizilien verbunden ist. Von der Altstadt können Sie sogar mit einer Seilbahn ans Meer gelangen. Auch wenn Sie sich nicht für den Strand interessieren sollten, die Seilbahn ist eine Fahrt wert!
Ansonsten lädt Taormina zum spazieren ein. Die Strasse Coso Umberto verfügt nicht nur über hübsche Läden, sondern auch antike Denkmäler und die Piazza IX. Aprile hat die beste Aussicht der Stadt. Vom Meer bis zum Gipfel des Ätna sehen Sie hier die volle Pracht Siziliens.
Die Gruppe von 8 Inseln liegt nördlich von Sizilien und ist auch unter dem Namen „Äolische Inseln“ bekannt. Bis heute gibt es hier nicht viel Tourismus, da die Anreise etwas weiter ist. Am besten fliegen Sie nach Palermo auf Sizilien und nehmen von dort aus die Fähre.
Seit 2000 sind die Liparischen Inseln UNESCO Weltnaturerbe und das zu recht. Hier dreht sich vieles um Vulkane und mit dem Stromboli gibt es hier einen weiteren aktiven Vulkan. Verteilt über 7 der Inseln liegen mehrere Dörfer und Orte, einer idyllischer wie der nächste. Lipari ist die grösste Insel und der grösste Ort.
Hier befinden sich eine griechische Akropolis, normannische Kathedrale und die Burg Castello di Lipari, welche ein sehr sehenswertes antikes Museum beherbergt. Sie sehen schon, die Geschichte der Liparischen Inseln ist ein Spiegelbild der sizilianischen Geschichte.
Doch eine Bootstour ist hier die beste Sehenswürdigkeit. Rund um die Steilküsten von Lipari liegen diverse Höhlen, die zum Teil im Meer liegen. Die Insel Panarea verfügt über Lavaformationen unter Wasser und ist deshalb ein Paradies für Taucher.
Die Insel Vulcano sieht zum Teil etwas unwirtlich aus, doch das liegt lediglich an der vulkanischen Aktivität. Hier befinden sich Fumarolen und Solfataren, warme Schwefelquellen, die über eine Heilwirkung verfügen.
Doch auch wenn man keine Leiden zu kurieren hat, ist ein Bad unter freiem Himmel in diesen Quellen ein echter Wohlgenuss. Auf einer Wanderung können Sie sich von den vielen verschiedenen Farben der Insel faszinieren lassen. Wenig Vegetation bedeutet nicht Eintönigkeit und Farblosigkeit. Die vielen Minerale, die bis heute aus dem Erdboden treten, bilden schillernde Regenbogenfarben, die die Insel überziehen.
Stromboli ist die Insel am Rand im Nordosten der Inselgruppe und ihr gleichnamiger Vulkan ist der aktivste in Europa, nicht der Ätna. Eine Besteigung oberhalb von 400 Metern ist nur mit einem ortskundigen Führer erlaubt, aber ein wahres Erlebnis. Wenn Sie fit genug sind, um die 926 Meter bergauf zu gehen, sollten Sie dieses einmalige Erlebnis nicht verpassen. Anschliessend haben Sie das gute Essen der Region mehr als verdient.